Seit einiger Zeit sind Graspapier und Graskarton erhältlich, aber was ist Graspapier und Graskarton eigentlich? Und was ist der Unterschied zwischen Graspapier und umweltfreundlichem, nachhaltigem PaperWise-Papier? Für die Antwort auf diese Fragen müssen wir uns die Unterschiede bei den Rohstoffen für Papier und Karton ansehen. Zwei wichtige Rohstoffe von Papier und Karton sind Cellulose und Füllstoffe. Herkömmliches Papier enthält Cellulose aus Bäumen, die das Papier robust und fest macht, und Füllstoffe wie Kalk (Calciumcarbonat), die das Papier schön gleichmäßig und glatt machen, sodass man es gut bedrucken und beschriften kann. PaperWise ist ebenfalls Papier auf Basis von Cellulose und Füllstoffen, jedoch stammt die Cellulose aus landwirtschaftlichen Abfällen. Aber welche Funktion hat das Gras in Papier und Karton?
Graspapier und Graskarton sind Papier und Karton, bei denen ein Teil Grasfasern zur Cellulose und zu den Füllstoffen hinzugefügt wurde. Gras kennen wir als Futter für Weidetiere weltweit und in getrockneter Form als Heu für Tiere im Stall wie Kühe, Schafe, Ziegen, Pferde usw. Gras finden wir auch an Straßenrändern und Ufern. Um Grasüberschüsse nicht kompostieren, vergären oder verbrennen zu müssen, hat die Industrie damit begonnen, mit der Beigabe von Gras zu Papier und Karton zu experimentieren. Für Graspapier und Graskarton wird das Gras nach dem Mähen gereinigt, getrocknet und gehäckselt. Der Vorteil dieser einfachen Bearbeitungen ist die niedrige Umweltbelastung. Leider ist Gras keine Cellulose und kein Füllstoff, wodurch Gras nicht zur Stabilität oder Glattheit von Papier und Karton beiträgt. Aber warum erzeugt die Papierindustrie dann Graspapier und Graskarton?
Graspapier und Graskarton entstanden aus dem Wunsch nach Nachhaltigkeit. Rohstoffe, Abfälle und das Schließen der Kreisläufe werden immer wichtiger. Wäre es nicht gut, Grasüberschüsse zu Papier und Karton hinzuzufügen und so einen Mehrwert zu schaffen? So entstand die Idee zu Graspapier und Graskarton. Der Grasanteil in Graspapier und Graskarton variiert zwischen durchschnittlich 5 % bis 10 % in Papier für Drucksachen wie Bücher, Zeitschriften und Briefpapier und zwischen 10 % bis 30 % in Faltschachtelkarton für Obst-, Gemüse- und Produktverpackungen. Technisch ist ein Grasanteil von bis zu 50 % möglich, in der Praxis wird dies aber aufgrund von Qualitätsherausforderungen noch nicht verwendet. Hier ist noch Raum für Innovationen. Gras nimmt den Platz von Cellulose und Füllstoffen ein und erfüllt vor allem eine optische Rolle in Papier und Karton. Man kann die Grasfasern sehen und das hilft, Ihre Geschichte zu erzählen.
PaperWise wird so wie herkömmliches Papier auf Basis von Cellulose und Füllstoffen hergestellt, ist also schön stark, fest und glatt. Allerdings stammt die Cellulose in PaperWise nicht von Bäumen, sondern aus landwirtschaftlichen Abfällen! Landwirten in Entwicklungsländern bleiben nach der Ernte von landwirtschaftlichen Erzeugnissen (wie Reis, Weizen, Gerste, Hanf, Zuckerrohr etc.) 80 % der Pflanzen in Form von Stängeln und Blättern übrig (Agrarabfällen). Weltweit fallen so jedes Jahr Milliarden Tonnen Agrarabfälle an. Ein Teil dieser landwirtschaftlichen Abfälle wird untergepflügt, aber der Großteil hat keinen Wert und wird einfach auf dem Feld verbrannt. Wir nutzen also Reste einer anderen Industrie, die sonst verbrannt werden würden, aber im Fall von PaperWise ein 2. Leben bekommen. PaperWise ist in ökologischer und sozialer Hinsicht eine logische und zukunftssichere Entscheidung. Die Umweltauswirkungen von PaperWise sind um 47 % niedriger als die Umweltauswirkungen von Papier aus Bäumen und um 29 % niedriger als von Recyclingpapier. Gemeinsam machen wir die Welt ein Stückchen besser.